Montag, 5. November 2012

|°Rezension°| Pandemonium - Lauren Oliver



Titel: Pandemonium
Originaltitel: Pandemonium
Autor: Lauren Oliver
Genre: Jugendbuch,Dystopie
Seiten: 350
Verlag: Carlsen


"Es gibt kein Vorher. Es gibt nur das Jetzt und was danach kommt."
(S.26)
Kurzbeschreibung:
Die angepasste Lena von früher gibt es nicht mehr. Das Mädchen, das glaubte, was man ihm sagte, und sich gegen die Liebe heilen lassen wollte. Dieses alte Ich hat Lena zurückgelassen auf der anderen Seite des Zauns, über den sie mit Alex geflohen ist. Hier, in der Wildnis, schließt sie sich dem Widerstand an. Ein Auftrag führt sie erneut in die Stadt. Und tief in ihrem Innern gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass Alex doch noch am Leben ist. Sie muss ihn finden. Denn in ihrem Herzen lodert immer noch die Liebe.


Meine Meinung :
Ein Jahr habe ich sehnsüchtig auf dieses Buch gewartet. Und jetzt ist es endlich da! 
Mir fehlen immer noch die Worte. Es hat mich umgehauen.
 Aber ich fange am besten von vorne an.


Ich brauchte nicht lange um zu erkennen, dass Pandemonium ganz anders als Delirium ist. 
Der größte und wohl ganz besondere Unterschied liegt in der Kapitelaufteilung. Das Buch wird nach wie vor aus der Sicht  Lenas erzählt, jedoch gibt es einmal die Kapitel "damals", die von Lenas Leben nach der Flucht über den Zaun in die Wildnis und ihrer große Trauer um Alex handeln.
Und dann gibt es die Kapitel "jetzt" in denen sich Lena der Widerstandsbewegung angeschlossen hat und gegen ein Deliria-freies Land kämpft.
Mir ist sofort aufgefallen,dass ich in den "damals"-Kapiteln eine ganz andere Lena vor mir habe als in den "jetzt"-Kapiteln. Sie hat  in dieser Zeit eine deutliche Entwicklung gemacht und sich stark verändert. Aus dem traurigen,schwachen Mädchen wird eine starke,selbstbewusste  junge Frau. Und ich wollte unbedingt wissen wie es dazu kam. Es hat mich zwischendurch wirklich verrückt gemacht, denn gerade wenn das "jetzt"-Kapitel mich total gefangen hatte und ich da unbedingt weiter lesen wollte , kam ein "damals"-Kapitel und andersrum genauso. Aber das gefiel mir wirklich gut, denn das hat das Buch permanent spannend gemacht.  Lauren Oliver gibt einem Stück  für Stück der Geschichte. Und so fügen sich die beiden Erzählweisen perfekt ineinander. 
Ich wollte einfach immer mehr!

Lauren Olivers Schreibstil ist nach wie vor einfach unglaublich toll. Diese Frau ist so Wortgewandt und beschreibt die Situationen und Lenas Gegenüber mit so viel Fantasie und Liebe. Ja, ich finde man merkt sie liebt es einfach.  Für mich ist es immer wieder  ein Genuss und ein Vergnügen es zu lesen. Es ist einfach alles so Bildhaft. Ich kann es mir ganz genau vorstellen und das finde ich klasse. In Delirium habe ich es geliebt, wie sie Alex und besonders seine Haare beschrieben hat ( die,die  Farbe von Herbstlaub haben) und in Pandemonium hätte ich dahin schmelzen können,als sie Julians Augen beschrieben hat.

Julian ist ein gutes Stichwort.In Pandemonium gibt es viele neue Charaktere. 
Julian Fineman, Sohn des VDFA-Chefs ( Vereinigung für ein Deliria freies Amerika)  ist einer davon. Er  verkörpert genau den Typ Bürger, gegen den sich Lena und die anderen Invalide versuchen aufzulehnen. Als die beiden gezwungenermaßen ziemlich dicht zusammenrücken müssen, kommen sie sich näher... 
Ich wollte Julian nicht mögen, ich wollte es wirklich nicht,denn ich bin einfach ein bekennender und abgöttischer Alex-Fan. Von Anfang an. Aber irgendwie mochte Julian dann doch. Man erfährt einfach so viel über ihn und erkennt, dass er sich selbst nicht ganz sicher ist auf wessen Seite er steht. Und es ist so schön mit anzusehen wie er sich Lena öffnet und anfängt ihr zu Vertrauen...
Dann gibt es noch Raven,Tack und Hunter die mir einfach unglaublich gut gefallen haben  und von denen ich im nächsten Teil gerne noch mehr erfahren möchte. Sie sind wirklich interessant und haben wie Lena alle ihre eigene Geschichte, warum sie letztlich in der Wildnis gelandet sind.
Was ich schade finde ist, dass man nichts mehr von Hana zu lesen bekommt. Aber gut das musste natürlich so sein. Lena und Hana leben jetzt schließlich in verschiedenen Welten. Aber vielleicht gibt es mit ihr ja ein Widersehen in Requiem. 
Am meisten gespannt war ich aber darauf, was mit Alex passiert ist. Seit ich Delirium gelesen habe, hat mich die Frage nicht mehr in Ruhe gelassen "Lebt er oder lebt er nicht ? " In Pandemonium habe ich auf eine Antwort gehofft und bis zum Ende gefiebert.

Der Schluss hat mich dann wirklich umgehauen. Wow, damit hab ich einfach absolut nicht gerechnet. Ich dachte, wirklich es könnte keinen schlimmeren,nervenaufreibenden und spannenderen Chliffhanger geben als bei Delirium, aber da hab ich mich geirrt. Denn dieser Chliffhanger toppt alles. Er ist einfach der Hammer. Meine Gefühle haben wirklich verrückt gespielt. Ich war so geschockt, dass ich mich nicht mal freuen konnte und dann musste ich doch heulen. 


Fazit:
Pandemonium ist mehr als ein gelungener Nachfolger zu "Delirium" . Es ist ein Buch was ihr euch einfach nicht entgehen lassen solltet, denn ihr würdet so viel verpassen wenn ihr es nicht lest. Lauren Oliver bietet dem Leser wieder eine Geschichte der exra klasse mit einem fabulösen Ende. Ich liebe Delirium und auch in Pandemonum habe ich mich verliebt! Ich kann es wirklich kaum abwarten bis Requiem rauskommt. 


An alle die das Buch bereits gelesen haben !

 Mich interessiert, was ihr von dem Schluss, der möglichen Dreieckbeziehung haltet und für wen ihr seid!